Riederwald

Gegründet 1910 als Arbeitersiedlung, traditionell sozialdemokratisch geprägt.

Nebeniusstraße

Karl Friedrich Nebenius (1784–1857), badischer Staatsmann, Autor der badischen Verfassung von 1818, kurzzeitig auch Innenminister des Landes. Nach der badischen Revolution 1848/49 aus dem Staatsdienst entlassen.

Motzstraße

Friedrich Christian Adolf von Motz (1775–1830), preußischer Politiker (von 1825 bis 1830 preußischer Finanzminister) und Wegbereiter und Mitbegründer des Deutschen Zollvereins.

Max-Hirsch-Straße

Max Hirsch (1832–1905), Politiker jüd. Glaubens, Mitglied des Reichstages im Kaiserreich, Mitbegründer der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine.Tilsit, heute die russische Stadt Sowetsk im ehemaligen Ostpreußen

Lassallestraße

Ferdinand Lassalle (1825–1864), deutscher Schriftsteller, Politiker, Staatssozialist und Arbeiterführer, gilt als einer der Gründerväter der deutschen Sozialdemokratie.Stębark, deutsch Tannenberg, Ort in Masuren, an dem 1914 die russische Armee geschlagen wurde.

Lahmeyerstraße

Wilhelm Lahmeyer (1859–1907), Frankfurter Industrieller, gründete 1890 das Unternehmen Wilhelm Lahmeyer & Co., das 1893 auf die Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co. fusionierte. Die später in Lahmeyer AG umbenannte Firma wurde 1997 mit der RWE-Tochter Rheinelektra vereinigt.

Karl-Marx-Straße

Auch der bärtige Philosoph von der Mosel (1818–1883) ist im Frankfurter Stadtplan vertreten. In der Arbeitersiedlung Riederwald, die bis heute die höchsten sozialdemokratischen Wahlergebnisse in ganz Frankfurt erzielt, gibt es viele weitere nach Helden der Arbeiterbewegung benannte Straßen.Bydgoszcz (deutsch Bromberg) ist neben Thorn eine der beiden Hauptstädte der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen

Johanna-Tesch-Platz

Johanna Tesch (1875–1945) war eine Frankfurter Sozialdemokratin. Abgeordnete in der Weimarer Nationalversammlung und im Reichstag. Wurde während des Naziregimes im KZ Ravensbrück ermordet.

Iselinstraße

Isaak Iselin (1728–1782), schweizerischer Philosoph, Historiker, Philanthrop und Schriftsteller. 1777 gründete er die heute noch bestehende Basler Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen.

Heinz-Saalig-Weg

Heinz Saalig (1922–2007), Frankfurter Maler und Bildhauer, Mitbegründer der Künstlergruppe „Griesheimer Schule“

Harkortstraße

Friedrich Harkort (1793–1880), Industrieller und Politiker, auch als „Vater des Ruhrgebiets“ betitelt. Aus der von ihm gegründeten Firma, in der er vorbildlich eine Betriebskrankenkasse einführte, ging später die Demag hervor.

Görresstraße

Johann Joseph Görres (seit 1839 von Görres) (1776–1848), deutscher Gymnasial- und Hochschullehrer und katholischer Publizist. Gründer und erster Herausgeber der Zeitung Rheinischer Merkur. Nach der Niederlage Napoleons unterdrückten die deutschen Fürsten die eingeschränkt gewonnene Pressefreiheit, Görres war gezwungen, ins Exil nach Straßburg zu flüchten, um einer Verhaftung zu entgehen. Dabei half ihm der Frankfurter Polizeidirektor Dr. Thomas, der den vorliegenden Haftbefehl schlicht ignorierte.

Friedrich-Manz-Weg

Friedrich Wilhelm Manz (1872–1957), evangelischer Theologe, von 1914 bis 1923 war er Pfarrer an der St. Nikolaigemeinde in Frankfurt. Danach wirkte er als Pfarrer in Frankfurt-Riederwald, ab 1930 in der Philippus-Gemeinde. 1938 trat er in den Ruhestand.

Friedrich-List-Straße

Friedrich List (1789–1846), deutscher Nationalökonom. Er gilt als Hauptvertreter der romantischen Schule der Ökonomie und Vorkämpfer für den deutschen Zollverein und das Eisenbahnwesen. Ihm ist zu verdanken, dass um 1834 die innerdeutschen Zölle fielen. Bei der Obrigkeit fiel er in Ungnade und wurde zu Festungshaft verurteilt. 1846 beging er in Kufstein Suizid.

Engelsplatz

Friedrich Engels (1820–1895), Kaufmann, Philosoph, förderte und unterstützte Karl Marx, verfasste zusammen mit Marx u. a. das „Kommunistische Manifest“.1933 umbenannt nach der heute litauischen Hafenstadt Klaipėda, deutsch Memel.

Dunckerstraße

Franz Duncker (1822–1888), Publizist und Mitbegründer der Deutschen Fortschrittspartei (1861) und der Hirsch- Duncker’schen Gewerkschaften. Sein Bruder Maximilian Wolfgang Duncker (1811–1886), Historiker. Er nahm 1848 an der Deutschen Revolution teil, war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und arbeitete später an der Verfassung des Norddeutschen Bundes mit.

Volgersbrunnenweg

Im Osten des Riederwalds wird 1864 eine Grundwasserpumpanlage für die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt am Main auf Initiative von Dr. Otto Volger (1822–1897), dem Gründer des Freien Deutschen Hochstifts, errichtet, er war ein deutscher Naturwissenschaftler, Geologe, Mineraloge und Politiker.

Theodor-Haubach-Weg

Dr. phil. Theodor Haubach (1896–1945), geboren in Frankfurt, Schriftsteller und Redakteur, führendes Mitglied im Reichsbanner, wurde als Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.